Reisespezial: Brasilien

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Bild: tokamuwi / pixelio.de

Zuckerhut

Bild: XXXXX / pixelio.de

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Fällt der Name Rio de Janeiro, dann sehen viele vor ihrem inneren Auge den Zuckerhut, die imposante Christusstatue oder die weißen Strände. Ohne Zweifel sind dies die drei weltberühmten Wahrzeichen einer der faszinierendsten Städte und Regionen Brasiliens, die sich unumstritten zu jeder Zeit für einen Last Minute Urlaub bestens eignet. Es wird eine brasilianische Variante des Portugiesisch gesprochen. Außerdem gibt es noch etwa hundert Indianersprachen. Rio de Janeiro ist als kultureller und touristischer Mittelpunkt der Magnet Brasiliens, der die Reisenden und Geschäftsleute aus aller Welt anzieht. Der Pao de Acucar (Zuckerhut), ist ein 396 m hoher, vor der Stadt Rio de Janeiro steil aufragender Granitfelsen, der in seiner Form an einen Zuckerhut erinnert. Das kegelförmige Zuckerprodukt haben viele in dem Film die Feuerzangenbowle kennengelernt, der auch die Feurigkeit mit der Region um den Zuckerhut gemeinsam hat. Der Zuckerhut liegt auf der Halbinsel Urca in der Guanabara-Bucht. Im Jahre 1817 wurde er erstmals von einem Engländer bestiegen. Für die Touristen wurde der Aufstieg durch eine Seilbahn, „O Bodinho“ genannt, erleichtert.

Zuckerhut und Monumento Christo Redentor

Bild:Carlosh / pixelio.de

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Auf einem etwas kleineren Berg, dem Corcovado („der Bucklige“) steht die ihre Arme ausbreitende Christusstatue „Monumento Christo Redentor“, die im Jahre 1931 eingeweiht wurde. Seit dem Jahr 2006 ist sie ein offizieller katholischer Wallfahrtsort. In ihrem Sockel befindet sich eine Kapelle für ca. 150 Personen. Die Statue entwarf der Bauingenieur Heitor Silva Costa anlässlich der 100 jährigen Unabhängigkeit von Brasilien. Sie gehört zu den meist fotografierten Sehenswürdigkeiten in Brasilien.

Zuckerhut in Zahlen und Daten

Für an Zahlen und Daten Interessierte: die Höhe der Statue misst einschließlich des Sockels 38 Meter, die Spannweite der Arme 28 Meter und das Gesamtgewicht beträgt 1145 Tonnen. Eine Treppe mit 220 Stufen sowie ein Panorama-Aufzug führen hinauf und offerieren dem staunenden Betrachter einen herrlichen Blick über die Stadt Rio de Janeiro und die Guanabara-Bucht. Jedes Jahr besuchen ca. 1,8 Millionen – Jung und Alt, Klein und Groß – die Christusstatue, die damit zu den größten touristischen Highlights in der Welt zählt. Es lässt sich also festhalten: Egal, welche Sehenswürdigkeiten und Reisen Sie in Brasilien sehen oder unternehmen möchten: Rio de Janeiro ist immer eine Reise wert.

Guanabara Bucht

Die Tamoio Indianer haben der 380 Quadratkilometer großen Meeresbucht den Namen Guanabara Bucht gegeben. Dies wusste aber der portugiesische Entdecker Gaspar de Lemos nicht, als er die Meeresbucht am 1. Januar 1502 für eine Fluss-Mündung hielt und der Stadt am Zuckerhut fälschlicherweise den Namen „Rio de Janeiro“ gab, obgleich sie bereits als Guanabara Bucht benannt war. Diese irrtümliche Namensgebung tat dieser faszinierenden Stadt jedoch keinen Abbruch. Die Guanabarabucht befindet sich nördlich des Zuckerhutes und ist an ihrer schmalsten Stelle immer noch 14 km breit. Die Stadt Rio de Janeiro liegt auf der Halbinsel Urca in der Guanabara-Bucht.

Guanabara Bucht bietet viele kleine Inseln

Bild: tokamuwi / pixelio.de

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In der Guanabara Bucht liegen bis zu 365 kleine, verstreute Inseln, vor denen die Segler den Sonnenuntergang in der Bucht geniessen. Aber auch Künstler lieben die romantischen Inseln mit Südseeflair, allen voran Paquetá. Paquetá ist ein Stadtviertel auf der gleichnamigen Insel, die autofrei gehalten wird. Die üblichen Fortbewegungsmittel sind das Fahrrad oder die Pferdekutsche. Man kann auch einfach zu Fuß an den Kolonialhäusern und Blumengärten vorbei spazieren.

Guanabara Bucht wird immer kleiner

Leider sind Delfine und Tümmler nur noch selten in der Guanabara Bucht zu finden. Mit internationaler Anstrengung wird versucht, die Umweltschäden zu beseitigen, die durch das Einleiten der Abwässer der Millionenmetropole in die Bucht entstanden sind.

Rio de Janeiro

Rio de Janeiro ist eine Metropolregion mit 11,6 Mio. Einwohner (Stand 2007) und die zweitgrößte Stadt Brasiliens sowie die Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates. Von 1763 bis 1960 war Rio de Janeiro die Hauptstadt Brasiliens und wurde abgelöst von Brasilia, die sich auf dem zentralen Hochplateau Brasiliens befindet. An das Hochland von Mato Grosso folgt in weiter Entfernung das Amazonasgebiet.

Rio de Janeiro bietet viele interessante Stadtviertel

An die Guanabara Bucht grenzen zwei touristisch interessante Stadtviertel an, in denen man so ziemlich alles finden kann: Überbleibsel des Karneval in Rio de Janeiro, Astrologie, Voodoo und andere Merkwürdigkeiten. Im „Botafogo“ ,das an der Wasserseite liegt, lebt die Mittelschichtsbevölkerung. Dieses Stadtviertel bietet viele Cafés, Kinos und Theater. Außerdem befinden sich dort zwei der größten Einkaufszentren der Stadt das „ Praia de Botafogo Shopping“ und das „Shopping Rio Sul“. Das Regierungsviertel Flamengo liegt zwischen dem Stadtzentrum Rio de Janeiros und dem Botafogo. Für Liebhaber der Botanik bietet sich ein Besuch des am Strand gelegenen Parks an. Auf den 1,2 Quadratkilometern wurden über 3000 Baumarten gepflanzt. Außerdem hat man von dort einen herrlichen Blick auf die Stadt.

Rio de Janeiro und der Samba

Eng verknüpft mit dem Lebensgefühls in Rio de Janeiro ist der Samba. Ursprünglich wurden viele Tanzformen mit dem Sammelnamen „Samba“ bezeichnet. Der Samba wurde im 19.Jahrhundert von den Sklaven aus Afrika nach Brasilien gebracht.

Copacabana

 

Copacabana und Ipanema – Sonne, Strand und Dolce Vita

Südlich und westlich des Zuckerhutes befinden sich die Traum-Strände mit Blick auf den tiefblauen Atlantischen Ozean. Der Praia Vermelha, was auf Deutsch „roter Sand“ bedeutet, ist ein kleiner Strand der von den Touristen noch weitgehend unentdeckt blieb. Der Strand ist nicht rot, wie es dem Namen nach zu erwarten wäre. Aber er ist ein sehr sicherer Strand, da er von dem sich in der Nähe befindlichen Militärstützpunkt überwacht wird. Populärer ist der Strand von Leme mit vielen Hotels, Ferienhäusern, Restaurants und Bars. Doch auch für andere Bereiche sind einige der Stadtteile und Viertel bekannt. So haben sich in den vergangenen Jahren beispielsweise auch eine Menge Ärzte in Brasilien niedergelassen. Vom Zahnarzt, der zum Beispiel günstige Zahnimplantate o. Ä. anbietet, bis hin zum freundlichen Tierarzt von nebenan, finden sich hier eine Menge medizinischer Einrichtungen.

Copacabana und ihre Sandstrände

Jedoch einer der bekanntesten Stadtteile und Strände ist die Copacabana mit ihrem über vier Kilometer langen Sandstrand, in der Form eines Halbmondes. Es ist der Ort mit der höchsten Bevölkerungsdichte in der Region Rio de Janeiro. Copacabana bietet mit seinen siebzig Hotels die Basisstationen für den Sprung ins quirlige Strandleben. Nach Anbruch der Dunkelheit sollte man sich nur mit großer Vorsicht ins Vergnügungsviertel wagen.

Copacabana, Ipanema, Leblon und Barra de Tijuca

Vom Zuckerhut aus nicht sehen kann man die Strände Ipanema, Leblon und Barra da Tijuca (Natoinalpark). Wer hatte nicht in mehreren Sommern das Lied „The Girl from Ipanema“ von Antonío Carlos Jobim im Ohr? An den traumhaft weißen Strand von Ipanema grenzt ein gehobenes Stadtviertel. Läuft man den fast 100 Meter breiten Strand entlang bis zum Meer, so sind die Stadtgeräusche verebbt. Der „wilde“ Strand von Ipanema, wird wegen des oft aufgewühlten Meeres so bezeichnet. Auch liegt auf dem nahen Felsvorsprung ein militärisch genutztes Fort. Der Strand von Ipanema möglicherweise der Copacabana den Rang des berühmtesten Strandes von Rio abgelaufen. Leblon gehört ebenfalls zu den wohlhabenden Stadtvierteln, wenn auch mit geringerem Bekanntheitsgrad. Während des Karnevals, passieren viele Umzüge Leblon. Wer sich für die Einwohner, die sich als „Cariocas“ bezeichnen, interessiert, hat an den Stränden eine gute Möglichkeit, sie zu beobachten. Im Jahr 1974 wird die 14 km lange Autobahnbrücke, die „Rio-Niteroí-Brücke“ eröffnet, die sich über die Bucht von Guanabara spannt und Rio de Janeiro mit Nitroí verbindet. Niteroí ist eine Großstadt mit über einer halben Million Einwohner und liegt am östlichen Ufer der Bucht. Die offizielle Währung von Brasilien ist der Real (BRL) mit den Centavos als Kleingeld. Rio de Janeiro besitzt nach Santos, den zweitgrößten kommerziellen Hafen für Stückgut-Transporte. Im Hafen von Rio de Janeiro ankern auch viele Kreuzfahrschiffe aus aller Welt. In der Nähe der Metropole befindet sich der Hauptflughafen Rio de Janeiro (Galeao), ein wichtiger internationaler Verkehrsflughafen. Im Umkreis befindet sich auch der nationale Flughafen „Aeroporto Santos Dumont“, eine Drehscheibe für Geschäftsleute und Weltenbummler. Rio de Janeiro ist nach Sao Paulo die bedeutendste Handels- und Finanzmetropole. Einer der prosperierendsten Wirtschaftszweige der Region ist der Tourismus. Die Hotellandschaft in der Region Rio de Janeiro ist sehr vielfältig. Die Palette der angebotenen Unterkünfte reicht von einfacher bis zur luxuriösen Ausstattung. Anspruchsvolle Reisende finden eine große Anzahl romantischer Hotels sowie Design- und Luxushotels vor. Im Jahr 1920 eröffnete das Copacabana Palace, wenige Schritte vom Strand entfernt. Aber auch Ferienwohnung und -häuser verschiedener Stile können eine interessante Alternative zur Hotelunterbringung sein.

Klima

Aufgrund der geographischen Lage Rio de Janeiros in Äquatornähe (nördlich des südlichen Wendekreises), am Atlantischen Ozean und der Guanabara-Bucht herrscht in der Stadt tropisches und humides Klima. „Humid“ bedeutet, dass die jährlichen Niederschläge die Verdunstungs-kapazität übersteigen, was eine hohe Luftfeuchtigkeit zur Folge hat. Das warme Klima wird jedoch durch die stets wehenden Passatwinde gemildert.

Klima mit durchschnittlicher Jahrestemperatur

Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 22,6 Grad Celsius. Dahinter verbergen sich die Höchstemperatur von 25,5 Grad Celsius in den Monaten Januar und Februar sowie die Tiefsttemperaturen von 20,2 Grad Celsius im Juli. Der durchschnittliche Jahresniederschlag liegt bei 1173 Millimeter. In den Monaten Dezember bis April fallen die meisten Niederschläge, der geringste Niederschlag ist in den Wintermonaten Juli und August zu verzeichnen. In diesen Monaten ist bei uns, auf der Südhalbkugel, Sommer.

Klima von November bis März

Viele Besucher halten die Monate November bis März für die ideale Zeit für den Urlaub am Zuckerhut, das Klima dort als am angenehmsten empfunden wird. Zu beachten ist jedoch, dass in diese Zeit auch die brasilianischen Sommerferien fallen (Mitte Dezember bis Anfang März). Dadurch kann es zu Engpässen bei Flügen und Hotelreservierungen kommen.

Karneval in Rio

Ein Zeichen des pulsierenden Lebensgefühls in Rio de Janeiro ist der in der ganzen Welt berühmte „ Karneval von Rio“. Die farbenprächtige Parade der zahlreichen Sambaschulen zählt zu den größten Paraden der Welt. In ihrem Urlaub am Zuckerhut zieht die überschäumende Atmosphäre die Besucher aus aller Welt in ihren Bann. Der Karneval beginnt offiziell am Freitag vor Aschermittwoch. Die „Escola de Samba“ wählt in jedem Jahr ein bestimmtes Thema aus. Auf dieses „Motto“ werden dann Sambarhythmus, Choreographie und die prächtigen Kostüme ausgerichtet.  Die farbenprächtige Parade führt zu einem Ansturm von Touristen aus aller Welt und lässt leider die Zahl der verfügbaren Hotelbetten knapp werden, was wiederum einen Preisanstieg bewirkt. Als fremder Besucher sollte man im Urlaub am Zuckerhut angesichts der herrlichen Landschaften, architektonischen Schönheiten, fröhlichem Strandleben und entspanntem Lebensgefühl nicht vergessen, dass man sich in einer Region der extremen Gegensätze befindet. Der Tourismusboom hat auch die Kriminalität ansteigen lassen.

Karneval im Süden Rio’s

Im Süden von Rio de Janeiro befindet sich eine der größten „Favelas“ Südamerikas. Als Favela bezeichnet man die meist am Rande der großen Städte in Brasilien gelegenen Armenviertel. Sie sind nicht, wie die Slums, heruntergekommene Wohngebiete sondern „wilde“ Siedlungen, in denen die Bewohner keinen Grund und Boden besitzen. Sie haben mit ihren Verbrechersyndikaten in den letzten Jahren, im Zuge des Glanzes der Metropole, eine traurige Berühmtheit erlangt.

Karneval als Schokoladenseite Rio de Janeiro’s

Die wunderbare Schokoladenseite Rio de Janeiros, die sich neben dem Karneval in den Straßen Rio’s bietet, soll auch weiter Besucher aus allen Teilen der Erde bezaubern, sie aber nicht blind für die Schattenseiten machen. Wenn man sich nicht im Rahmen von Pauschalreisen bewegen will, sondern individuell auf Erkundung gehen möchte, sollte man etwas Portugiesisch sprechen und die nötige Aufmerksamkeit walten lassen. Egal mit welcher Reiseart, ein Urlaub am Zuckerhut wird nicht ausreichen, diese außergewöhnliche Metropole kennen zu lernen.